Liebes Tagebuch,
Heute möchte ich dir von etwas erzählen, das mich manchmal traurig macht, aber auch stark. Ich habe etwas Besonderes in mir, das ich „Zauberschrift“ nenne, aber manche Leute nennen es auch LRS oder Legasthenie. Das sind große Wörter für etwas, das mich manchmal verwirrt.
In der Schule, wenn wir lesen und schreiben lernen, ist es für die anderen Kinder leicht. Aber für mich fühlt es sich an, als würden die Buchstaben manchmal einen Tanz machen. Sie springen herum und verstecken sich. Manchmal kann ich sie nicht fangen. Das ist frustrierend.
Ich habe einen Lehrer, der mir hilft. Er sagt, meine Zauberschrift ist wie eine besondere Sprache, die nur ich verstehen kann. Er hat mir coole Tricks beigebracht, um die Buchstaben zu zähmen. Manchmal verwenden wir farbige Stifte oder bewegen unsere Finger auf dem Papier, und es wird einfacher. Ich mag diese Tricks.
Aber es gibt Tage, an denen ich mich anders fühle. Als ob ich ein Rätsel bin, das niemand lösen kann. Manchmal lachen die anderen Kinder, wenn ich einen Fehler mache. Das tut weh. Aber meine Eltern und mein Lehrer sagen mir immer, dass ich klug und einzigartig bin, und sie lieben mich so, wie ich bin.
Manchmal frage ich mich, warum ich diese Zauberschrift habe. Aber dann denke ich an all die Dinge, die ich gut kann. Ich kann großartige Geschichten erzählen und fantastische Bilder malen. Das sind meine Superkräfte.
Ich möchte anderen Kindern sagen, die auch Zauberschrift haben, dass sie nicht allein sind. Wir haben eine besondere Gabe, auch wenn sie manchmal schwer zu verstehen ist. Wir sind wie Magier, die Worte und Buchstaben in etwas Magisches verwandeln können.
Ich werde meine Reise mit der Zauberschrift fortsetzen. Manchmal wird es schwierig sein, aber ich werde nie aufgeben. Denn ich weiß, dass am Ende meiner Reise ein Schatz auf mich wartet – die Freiheit, Geschichten zu erzählen und die Welt zu verzaubern.
Bis bald, liebes Tagebuch.
Mit Zauberschrift und einem Lächeln,
Deine Lisa